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Allergiker aufgepasst: Regen kann die Pollenbelastung erhöhen

08. Mai 2024

Wenn die Augen brennen und die Nase nicht aufhört zu laufen, wünschen sich viele Allergiker ein Sommergewitter herbei, denn Regen gilt für viele Allergiker als die große Erleichterung. Nach stundenlangem Niederschlag ist die Luft sauber und frisch und Betroffene können wieder problemlos draußen durchatmen. Doch manchmal fällt auf, dass es kurz nach Regen und Sturm zu einer Verschlechterung der Symptome kommt. Woran das liegt und wie man dies verhindern kann.

Frische Luft nach Sommergewitter?

Fünfzehn Prozent der erwachsenen Deutschen sind von Heuschnupfen geplagt und es werden jährlich mehr. Dafür sorgen Klimawandel und Umweltverschmutzung nicht nur direkt, sondern auch indirekt, denn die Pollensaison wird durch das wärmer werdende Wetter immer länger. Nicht nur Pflanzen und Tiere sehnen sich in den langen Frühlings- und Sommermonaten nach Regen, auch Allergiegeplagte freuen sich oft über einen Schauer oder ein Sommergewitter, denn dass Regen die Pollenbelastung in der Luft verringern soll, ist bekannt. Doch stimmt das wirklich? Woher kommt es, dass viele Allergiker nach Starkregen oder besonders bei Sturm über eine Verschlechterung der Symptome klagen?

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Regen und Gewitter verstärken Allergie-Symptome

Ein Großteil der Pollen sind zu groß, um durch die Nasen- und Mundschleimhaut aufgenommen zu werden und werden so auf natürliche Weise herausgefiltert. Regnet es, nehmen die Pollen Wasser auf, werden schwerer, fallen zu Boden und platzen dort auf. Somit werden viele kleinere Teilchen freigesetzt, die die Allergendichte in der Luft deutlich erhöhen. Die kleineren Pollen können nun bis in die Lunge vordringen und dort starkes Asthma – das sogenannte Gewitterasthma – auslösen. Außerdem wird vermutet, dass die Pollen durch den Regen leicht geöffnet auf die Schleimhäute treffen und so ihre Allergene schneller freisetzen können. Ein weiterer Grund für eine kurzfristige Verschlimmerung der Symptome ist, dass Pollen auch aus oberen Luftschichten bei Regen auf den Boden gedrückt werden. Auch dies führt zu einer höheren Allergendichte in der Luft.

Um eine Verschlechterung der Symptome oder gar einen allergischen Asthmaanfall zu vermeiden, sollten Allergiker bis mindestens 30 Minuten nach Regenende Fenster und Türen geschlossen halten und auch nicht vor die Tür gehen. Vor allem die ersten 20 Minuten eines Gewitters oder Sturms sollten dringend vermieden werden.

Mehr Allergien durch Klimawandel

Nicht nur die Zunahme von Extremwetterereignissen verstärken die Symptome vieler Allergiker, auch die Anzahl an Betroffenen nimmt zu. Neben der verlängerten Pollensaison durch höhere Temperaturen und wärmere Winter sorgen auch die steigenden Kohlenstoffdioxid-Werte in der Atmosphäre für eine verstärkte Pollenproduktion und somit zu einer höheren Pollenbelastung in der Luft.

Auch breiten sich immer mehr wärmeliebende Pflanzen in Deutschland aus, wie zum Beispiel die Beifuß-Ambrosie. Sie wächst oft als unscheinbares Unkraut auf Äckern, in Gärten oder am Wegrand, kann Allergikern aber das Leben ziemlich schwer machen. Die aus Nordamerika eingeschleppte Pflanze führt häufig zu Kreuzallergien mit der heimischen Beifuß-Pflanze oder kann auch alleine allergische Reaktionen auslösen. Problematisch hierbei ist, dass sechs Pollenkörner pro Kubikmeter Luft ausreichen, um eine allergische Reaktion auszulösen. Bei heimischen Gräsern hingegen benötigt es 50. Der Klimawandel sorgt so also mittel- und unmittelbar für verstärkte Allergien und mehr Heuschnupfen in unseren Breitengraden.
 

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